Reinoldus- und Schiller-Gymnasium

Q1 Kunstprojekt: Trophäe

K1600 DSCI0489
K1600 DSCI0489

The­ma: Tro­phäe: Ablei­tung eines 3D Objek­tes aus der 2D Dar­stel­lung eines selbst­ge­wähl­ten Werkes/ Künstlers/ Epo­che der Neuzeit

Franz Marc (1880–1916): Bereits um 1903-04 arbei­tet Franz Marc an Tier­bil­dern. Die Tie­re wer­den dabei immer sti­li­sier­ter und ver­ein­fach­ter dar­ge­stellt. Marc such­te nach einem Weg, nicht das Äuße­re der Tie­re, son­dern ihr Inne­res und ihr Wesen zu erfassen.

Blau­es Pferd, Franz Marc, 1911,

112 cm × 85 cm 

(Len­bach­haus, München)

Bedeu­tung der Tro­phäe: 1911 ent­stan­den die Gemäl­de Blau­es Pferd I und Blau­es Pferd II. Franz Marc wähl­te sei­ne Far­ben nicht will­kür­lich. Er gab den Far­ben Bedeu­tun­gen und benutz­te in sei­nen Bil­dern eine cha­rak­te­ris­ti­sche Farbsymbolik

[…] aber dazu muss man über die Far­be noch viel mehr wis­sen und nicht so plan­los Beleuch­tung fum­meln“( Franz Marc)

Das Blaue Pferd steht sinn­bild­lich für die Suche nach der Erlö­sung von irdi­scher Schwe­re und mate­ri­el­ler Gebun­den­heit. Das Blau ist laut Marcs Farb­sym­bo­lik das „Männ­li­che“, Her­be und Star­ke. Den Gegen­satz zum Blau bil­det das Gelb, wel­ches „das weib­li­che Prin­zip, sanft, hei­ter, sinn­lich“ aus­drückt. Rot sym­bo­li­siert das Leben, Mate­rie und die Urkraft. Das Pferd steht bei Marc meist für Urkräf­te der Natur und Energie.

Arbeits­pro­zess: Da Franz Marc die Suche nach „Erlö­sung von irdi­scher Schwe­re und mate­ri­el­ler Gebun­den­heit“ aus­drü­cken woll­te, such­ten wir nach Mög­lich­kei­ten die­se in unse­rer Arbeit aufzugreifen.

Dazu haben wir das Pferd aus dem Draht gebo­gen. Wir began­nen mit dem Kör­per und den Bei­nen und form­ten zuletzt den Kopf. Die Bei­ne des Pfer­des wähl­ten wir bewusst aus sehr dün­nem Draht, um das Pferd abs­trakt und expres­siv wir­ken zulassen.

Anschlie­ßend haben wir das Draht­pferd bis zum Hals mit Zei­tung ein­ge­kleis­tert und an die­sem nur frag­ment­ar­tig gear­bei­tet. Den Rest haben wir frei­ge­las­sen, um die mate­ri­el­le Unge­bun­den­heit zu ver­deut­li­chen und die Inten­ti­on Marcs aufzugreifen.

Nun haben wir den getrock­ne­ten Kleis­ter mit der uns gege­be­nen Maku­la­tur ein­ge­stri­chen und erneut trock­nen lassen.

Abschlie­ßend haben wir uns dafür ent­schie­den, das gan­ze Pferd und auch die Holz­plat­te, die den Sockel des Kunst­wer­kes bil­det, mit blau­er Lack­far­be anzu­sprü­hen. Das Blau steht laut Marc sinn­bild­lich für „das Männ­li­che, Star­ke und Her­be“. So wird die vol­le Auf­merk­sam­keit des Betrach­ters auf die­se Inten­ti­on des Künst­lers gelenkt. Auch haben wir damit die offe­nen Stel­len und den her­vor­schau­en­den Draht her­vor­ge­ho­ben, mit dem wir die „mate­ri­el­le Unge­bun­den­heit“ sym­bo­li­sie­ren wollten.

Fazit: Die Arbeit an dem Kunst­pro­jekt „Tro­phäe“ war sehr inspi­rie­rend und viel­sei­tig. Wir haben unter­schied­li­che Arbeits­tech­ni­ken und die Inten­ti­on und Arbeits­wei­se des Künst­lers Franz Marc ken­nen gelernt.

Wir haben es geschafft, die Inten­ti­on des Künst­lers in unse­rem Kunst­werk auf- zugrei­fen und mit unse­rer Tro­phäe neu zu inter­pre­tie­ren und aus­zu­drü­cken. Das Blau drückt das „Männ­li­che, Her­be und Star­ke“ aus. Die­se Far­be trans­por­tiert die­se Eigen­schaf­ten auf unser Kunst­werk und lässt es dyna­misch und kraft­voll wir­ken. Das frag­ment­ar­ti­ge Arbei­ten am Hals und Kopf des Pfer­des drückt die Suche nach der Erlö­sung von irdi­scher Schwe­re aus. Zusam­men­fas­send sind wir sehr zufrie­den mit unse­rer Arbeit.

Sophie Kaip & Mia- Sophie Höcke