Studium oder duale Berufsausbildung? Was ist wichtig im Bewerbungsgespräch? Und wie gut geht es dem Wirtschaftsstandort Deutschland? Im Rahmen der Aktion „Unternehmer als Lehrer“ stellten sich führende Repräsentanten der deutschen Wirtschaft den Fragen von Dortmunder Schülerinnen und Schülern. Die Vertreter von 80 deutschen Industrie- und Handelskammern (IHK) sind derzeit anlässlich des DIHK-Kongresses zu Gast in der Westfalenmetropole. Sie vertreten mehr als 3,6 Millionen Unternehmen in Deutschland. Insgesamt 20 IHK-Präsidenten und IHK-Hauptgeschäftsführer nutzten den Donnerstagmorgen vor Beginn der DIHK-Vollversammlung in den Westfalenhallen, um an 16 Dortmunder Schulen Rede und Antwort zu stehen. Sie diskutierten mit engagierten Schülerinnen und Schülern über wirtschaftliche Themen, Ausbildung und Beruf.
14. November 2013
Grenzen des Wachstums
Unter dieser Überschrift besuchte am Donnerstag, dem 14.11.2013, Wolfgang Grenke, Vorstandsvorsitzender der Grenke Leasing AG, das Reinoldus-und Schiller-Gymnasium.
Er ist IHK-Präsident und stellte sich an diesem Tag den Fragen vieler Schüler, die sich mit dem Thema „Grenzen des Wachstums“ beschäftigten. Anfangs begann er die Diskussionsrunde mit der Vorstellung seiner Person und seinem Unternehmen, das 1978 gegründet wurde und seinen Firmensitz in Baden-Baden hat. Grenke Leasing vermietet Güter und Gegenstände des IT-und Bürobedarfs.
Er erklärte, dass das Wachstum eng mit dem Bruttonationaleinkommen verbunden ist. Wächst das BNE, hat man ein positives Wachstum. Grenke verdeutlichte zudem, dass es kein endloses Wachstum gibt, was natürlich auch mit teilweise begrenzten Ressourcen zusammenhängt. Jedoch sagte er außerdem, dass sein Unternehmen eigentlich kein begrenztes Wachstum hat. Grenke Leasing ist in 26 Ländern der Welt vertreten und vor allem auf dem amerikanischen Kontinent bieten sich bisher fast ungenutzte Potenziale des Wachstums, da dort diese Dienstleistung noch schwach entwickelt ist.
Anschließend begann die Diskussionsrunde, die anfangs eher schleppend verlief, weil die Schüler bestimmt etwas aufgeregt und schüchtern waren. Doch dann wurden immer mehr Fragen gestellt, wie „Ist Wachstum begrenzt?“ Grenke verdeutlichte natürlich vorher schon, dass das Wachstum nicht unendlich ist, jedoch war er auch sehr ehrlich, da aus seiner Sicht eine Grenze des Wachstums für ein Unternehmens eher philosophisch zu betrachten ist, da eine Firma wächst wenn es der Markt zulässt. Dies sagte er natürlich auch aus seiner eigenen Sichtweise, da sein Unternehmen eine Aktiengesellschaft ist und er sich daher, auch im Interesse der Aktionäre, keine Umsatzeinbußen erlauben kann.
Dies war aber eigentlich schade, da das Thema „Grenzen des Wachstums“ eigentlich kaum behandelt wurde. Man hätte es besser gefunden, wenn man zwei Sichtweisen gehabt hätte, die sich zum einen mit dem unbegrenzten Wachstum und zum anderen mit der Deglobalisierung oder zumindest mit der Ressourcenschonung auseinandersetzt. So bekamen die Schüler nur eine subjektive Sichtweise, die zwar deutlich formuliert wurde, aber sich eigentlich nicht mit den Grenzen des Wirtschaftswachstums auseinanderetzte, sondern eher mit dem Potenzial das Wachstum zu vergrößern.
Nichtsdestotrotz war es eine Veränderung des Schulalltags der Schüler, die sich teilweise rege an der Diskussion beteiligten und so ihre eigene Interessen zeigten und sich im Bereich Wirtschaft weiterbilden konnten. Zudem war es sicherlich gut für die Schüler mit einem erfahrenen Unternehmer zu reden und sich auszutauschen und für die Schule, die solch einen Gast für die Diskussion mit Schülern gewinnen konnte.
Dennis Bähr und Fabian Golle.