„Good morning, I am Sigmar Gabriel“, und „Obama is not here today“ waren Äußerungen von Schülerinnen und Schülern, die man am 5. November in der Aula des Reinoldus- und Schiller-Gymnasiums hören konnte. Aber was war dort los?
In Kooperation mit Andrew Denison organisierte der Amerika Haus NRW e.V., vertreten durch Wiltrud Hammelstein, gemeinsam mit der Englischlehrerin Kati Nieberg die Simulation eines politischen Gipfeltreffens zwischen Deutschland und den USA. 30 Schüler und Schülerinnen des Abiturjahrgangs hatten die Aufgabe, an diesem Tag deutsche Politiker, amerikanische Politiker sowie auch die Presse zu repräsentierten. Jede/-r übernahm eine Rolle, zum Beispiel die des US-Präsidenten oder die der Bundeskanzlerin und der verschiedenen Minister.
Vorausgegangen war eine zweiwöchigen Vorbereitung im Anschluss an den Unterricht, in der die SchülerInnen sich in die verschiedenen Positionen inhaltlich hineinversetzten, seien sie demokratisch, republikanisch, liberal oder konservativ, und ihre Position argumentativ wirksam zu vertreten.
Ziel der Simulation an diesem Tag war es, sich der Verbindungen zwischen den USA und Deutschland bewusst zu werden und nach gemeinsamen Handlungskonzepten für politische Themen zu suchen. Somit tauschten sich die Schülerinnen und Schüler über aktuelle politische und wirtschaftliche Fragestellungen aus und konzipierten zunächst innerhalb ihrer Regierungsdelegationen Lösungsvorschläge.
Dabei wurde ihnen sehr schnell klar, wie groß die Schwierigkeiten waren, schon auf der Ebene der eigenen Regierung Einigkeit herzustellen und dann anschließend über die eigenen Konzepte und Ideen mit der ‚Gegenseite’ zu verhandeln und möglichst beide Parteien zufrieden zu stellen. Die Vertreter der Presse hatte die Aufgabe sich bereits im Vorfeld zu überlegen, welche Themen die Vertreter beider Regierungen in der abschließenden Pressekonferenz von sich aus ansprechen würden und mit welchen Fragen sie die zwei Delegationen aus der Reserve locken könnten.
Die intensive Gruppenarbeit ermöglichte es den Teilnehmern intern über Meinungen zu sprechen, bevor im Plenum Statements abgegeben wurde und es zu hitzigen Diskussionen kam.
Das Besondere an diesem Tag war die tatkräftige Unterstützung des Projekts durch Andrew Denison, US-amerikanischer Politikwissenschaftler, Kommentator und Publizist, der den Schülen auch in direkten Gesprächen und Diskussionen zur Verfügung stand.
Am Ende des Tages herrschte ein durchweg positives Gefühl bei allen erschöpften Beteiligten. Die Schüler zogen folgendes Resümee: Es war ein großartiges Projekt!
Die Möglichkeit zu bekommen, sich den ganzen Tag in englischer Sprache auszutauschen und sich einmal mit einem „originalen“ Amerikaner über relevante Themen wie Ost-West Konflikte oder Cyber-Security zu unterhalten, fand bei vielen Schülerinnen und Schülern großen Anklang. In der Feedbackrunde wurde häufig überrascht angemerkt, wieviel Spaß es macht, sich mit politischen Themen intensiv auseinanderzusetzen. Zudem erkannten die jungen Leute die Herausforderung an, als Politiker binnen kurzer Zeit zu den unterschiedlichsten Themen Rede und Antwort stehen zu müssen.
Ein großer Dank gilt den motivierten Schülerinnen und Schülern, die Teil dieses Projektes waren und über mehrere Stunden hinweg engagiert auf Englisch aktuelle politische Themen diskutierten. Well done!
Michelle Strauß (Schülerin) & Kati Nieberg (Lehrkraft)