Tag 1: Am 09.11 dieses Jahres traten wir um 7 Uhr unsere Reise nach Belgien an, um die oft sehr entfernt erscheinenden Europäischen Institutionen von Nahem kennenzulernen. Zunächst holten wir allerdings noch einen weiteren SoWi Kurs aus Recklinghausen ab. Als dieser dann mit an Bord war, ging es endlich Richtung Brüssel. Mit etwas Verspätung erreichten wir unser Ziel und wurden sofort zur Landesvertretung NRW gelotst, wo wir unsere Gruppenführer Niklas und Hanns Christhard Eichhorst kennengelernt haben.
Nach einem kurzen Begrüßungsgespräch sind wir direkt zu unserem ersten richtigen Termin in das Europäische Parlament gelaufen. Nach einer Sicherheitskontrolle, welche wir noch des Öfteren vor uns hatten, haben wir die SPD-Abgeordnete Gabriele Preuß getroffen und konnten ihr, nachdem sie uns Ihre Aufgabenbereiche im Parlament vorgestellt hatte, unsere Fragen stellen. Die Fragen reichten von Umweltthematiken wie Glyphosat bis zum Supranationalismus.
Anschließend bekamen wir eine Führung durch das Parlament, im Rahmen derer wir den Plenarsaal besichtigen und Fotos machen konnten. Im danebenliegenden Parlamentarium wurden wir mithilfe eines Quiz durch die Geschichte der EU geführt.
Als wir nun nach dieser langen Fahrt und viel Input endlich im Sleep Well Hostel unsere Zimmer beziehen konnten, planten wir unseren ersten gemeinsamen Abend in Brüssel. In kleineren Gruppen ging es nun in den historischen Kern der Stadt, in dem wir das uriges Restaurant „Drug Opera“ besuchten, wo wir unseren neuen Lieblings-Kellner kennlernten, welcher sich uns als „Kartoffel“ vorstellte.
Tag 2: Mehr oder weniger ausgeschlafen ging es dann am nächsten Morgen zur ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschlands bei der EU, wo uns eine Abgesandte des deutschen Ministeriums für Gesundheit die Arbeit der Institution näherbrachte. Sie erklärte, dass bei bestimmten Sachverhalten die Ministerien, die zur Thematik beitragen können, auch zu Rate gezogen werden.
Anschließend besuchten wir das Gebäude des Rats der Europäischen Union, wo wir mit einem eindrucksvollen Mann namens Jeremy Rand Bekanntschaft machten, der aufgrund des EU-Austritt-Referendums in Großbritannien nach Frankreich übersiedelte und uns einige interessante Einblicke und Visionen zum Thema der EU präsentierte. In seiner Präsentation über den Ministerrat wurden wir in den simulierten Rollen von verschiedenen Mitgliedsstaaten aktiv in Entscheidungssituationen eingebunden und konnten zudem sehr anregende Diskussionen führen. Unserer Meinung das absolute Highlight der Exkursion!
Zum Ende unseres EU-Tages fanden wir uns dann noch in einem Konferenzsaal der Europäischen Kommission ein und erhielten nun noch einmal einen Gesamtüberblick über die einzelnen Institutionen der EU, wie sie sich zusammensetzen und den Prozess, den beispielsweise neue Gesetze bis zu ihrer Realisierung durchlaufen müssen.
Zum gebührenden Abschluss des Tages gingen wir noch als gesamte Gruppe in ein Restaurant, das sich in einer Unterhaltung mit einem einheimischen Chocolatier als Geheimtipp entpuppte und feierten den Geburtstag eines Mitschülers in einer gemütlichen Runde.
Tag 3: Am letzten Tag unserer Kurzreise erhielten wir noch eine interessante Stadtführung, sowohl mit dem Bus als auch zu Fuß wurden uns die großen, aber auch die kleinen Sehenswürdigkeiten Brüssels gezeigt und erklärt.
Zu guter Letzt schlossen wir unseren Besuch mit einer Reflexionsrunde im Hostel ab, bei der deutlich wurde, dass die EU durchaus bei der Gruppe Anklang gefunden hat und viele Visionen für einen weitreichenderen Staatenbund vorhanden sind. Gleichzeitig zeigte sich jedoch auch, dass aufgrund des immensen Bürokratieapparats häufig nicht alles Potenzial ausgeschöpft werden kann und die EU für manche Menschen sehr fern wirkt. Insgesamt waren allerdings alle positiv beeindruckt. Zuletzt begaben wir uns noch ein letztes Mal in die Innenstadt um Energie für die Rückfahrt zu tanken und traten dann den Heimweg zurück in den Pott an.
Manuel Boskamp, Malte Hofmann, Laura Dapi