Wie entsteht mitten im Duisburger Stadtgebiet ein Neubaugelände für etwa 10.000 Menschen? Welche Rolle spielt der Duisburger Hafen für die Versorgung des Ruhrgebiets mit Gütern aller Art? Diesen und vielen weiteren Fragen gingen die beiden Q2-Erdkunde-Leistungskurse von Frau Rychter und Herrn Michels am Montag, 17.01.2022 auf einer Exkursion nach Duisburg nach.
Lang war der Schultag, aber nach allen Entbehrlichkeiten, die die Pandemie in den letzten zwei Jahren verursachte, nahmen das die knapp 30 Schülerinnen und Schüler der Kurse gerne in Kauf. Endlich mal wieder außerunterrichtliche Lernorte aufsuchen, endlich mal wieder als Kursgemeinschaft etwas (Lehrreiches) unternehmen!
Nach der direkten Erfahrung einer alltäglichen Sehenswürdigkeit des Ruhrgebiets (Stau!) nahmen gegen halb 10 an der Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg-Neudorf fünf Verantwortliche der GEBAG (Duisburger Wohnungsbaugesellschaft) die beiden Kurse in Empfang und weihten sie in die gegenwärtig laufenden Stadtentwicklungsprojekte Duisburgs ein. Drei davon wurden dann genauer unter die Lupe genommen:
Zunächst führte der Weg zum „6‑Seen Wedau – Wohnen am Wasser“. Dabei handelt es sich derzeit noch um eine Baustelle gigantischen Ausmaßes (mit etwa 60 Hektar ist dies eines der größten gegenwärtigen Raumentwicklungsprojekte Deutschlands). Während wir hier noch tief im Matsch standen, werden dort in einigen Jahren etwa 10.000 Menschen ein neues zu Hause – meist im höherpreisigen Segment – finden. Hier instruierte Dipl.-Geograph Jens Sperke von der GEBAG uns über den Bebauungsplan, zudem hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, einige der (in der Tat nicht weniger als) etwa 150 (!) Fragen zu stellen, die sie zuvor im Unterricht erarbeitet hatten.
Gut angefroren ging es dann einige hundert Meter weiter zum nächsten Entwicklungsprojekt. In einer ehemaligen Eisenbahnaufbesserungshalle samt umliegendem Gelände entsteht bald das Technologiequartier Wedau-Nord.
Schließlich endete der erste Teil der Exkursion dann an einem Modernisierungsprojekt; in der Straße „Am Bahndamm“ saniert die GEBAG derzeit zwei achtgeschossige Wohnhäuser und wertet sie energetisch auf.
Für die Mittagspause öffnete für uns extra die MSV-Arena; an einer der vielen „Würstchenbuden“ im Stadion wurden wir mit Currywurst und Kartoffelecken versorgt. Warmer Punsch diente ebenfalls dazu, uns die Kälte aus den Knochen zu treiben.
Anschließend stand bezüglich des Themenschwerpunkts „Logistik und Warenhandel“ der Duisburger Hafen auf dem Programm. Hierfür stieg Prof. Dipl.-Ing. Thomas Schlipköther, Mitglied des Vorstand der Duisburger Hafen AG (duisport) in den Bus und begleitete uns zwei Stunden lang referierend durch verschiedene Terminals, Lagerbereiche und Umschlagplätze des riesigen, auf viele Standorte aufgeteilten Hafengeländes. Mit einer sehr unterhaltsamen und stets augenzwinkernden Art sorgte er für gute Unterhaltung und eine sehr lebendige und lehrreiche Vermittlung dieses zugegebenermaßen etwas theoretischen Themas.
Ein abschließender Dank geht unbedingt raus an unseren großartigen Busfahrer – es ist nicht selbstverständlich, eine Horde angehender Abiturientinnen und Abiturienten bei Nieselregen durch Baustellenschlamm zu fahren, sie dort aussteigen zu lassen und anschließend freudestrahlend wieder im Bus willkommen zu heißen!