Reinoldus- und Schiller-Gymnasium

Brennpunkt der Physik 

Gypt1

Ein­mal im Jahr ver­sam­meln sich die bes­ten jun­gen Phy­si­ker und kämp­fen um den Titel des deut­schen Meis­ters der Phy­sik. Seit meh­re­ren Mona­ten haben sie sich mit einem bestimm­ten Expe­ri­ment (von denen es 17 gab) beschäf­tigt. Sie expe­ri­men­tier­ten, ent­wi­ckel­ten Theo­rien und per­fek­tio­nier­ten ihre Ergeb­nis­se – alles, um für ein Wochen­en­de nach Bad Hon­nef zu fah­ren und die bes­te von den 78 Teil­neh­mern gewin­nen zu lassen. 

Unter die­sen 78 Teil­neh­mern war auch ich dabei – also habe ich auf jeden Fall etwas zu berichten! 

Das GYPT (Ger­man Young Phy­si­cists’ Tour­na­ment) ist ein Wett­be­werb, in dem man ein bestimm­tes The­ma erfor­schen, dazu eine Prä­sen­ta­ti­on erstel­len und die­se anschlie­ßend vor­stel­len muss. Wie man aus dem Namen des Wett­be­werbs erra­ten kann, fin­det das Gan­ze auf Eng­lisch statt – was auch logisch ist. Alle Wis­sen­schaft­ler arbei­ten in einem Team, und sehr oft ist die­ses Team sehr divers. Die meis­ten wis­sen­schaft­li­chen Arbei­ten (Papers) sind eben­falls auf Eng­lisch geschrie­ben, also ist Eng­lisch auch beim Recher­chie­ren für das Expe­ri­ment sehr nützlich. 

Ich habe mich für das 17. Expe­ri­ment ent­schie­den: Quan­tum Fin­ger­print. Die­ses Expe­ri­ment zeigt uns die klei­nen Wel­len­län­gen­ver­schie­bun­gen, anhand derer man eine Sub­stanz und ihre Eigen­schaf­ten bestim­men kann. Für mehr Infor­ma­tio­nen goo­gelt ein­fach „Raman Scat­te­ring“. Da die­ses Expe­ri­ment sehr prä­zi­se Instru­men­te benö­tigt, habe ich es an der Fakul­tät für Expe­ri­men­tel­le Phy­sik 2 der TU Dort­mund durchgeführt. 

„Als Wis­sen­schaft­ler braucht man vor allem eine gro­ße Frus­tra­ti­ons­to­le­ranz“ – das war mein Mot­to für die zwei Mona­te im Labor. Das ist aber eine Aus­nah­me, denn die meis­ten Expe­ri­men­te sind in der Schu­le oder sogar zu Hau­se durch­führ­bar. Es wird auch immer Betreu­ung von Stu­den­ten, die immer sehr nett sind, direkt in der Schu­le angeboten. 

Nach der Vor­be­rei­tung geht es zunächst zum Regio­nal­wett­be­werb in Bochum. Auf den Fotos sieht man mein Team aus Bochum. Ins­ge­samt gibt es deutsch­land­weit 14 Stand­punk­te, sodass mög­lichst vie­le teil­neh­men können. 

Zwei Mona­te nach dem Regio­nal­wett­be­werb rei­sen die 78 bes­ten Teil­neh­mer aus ganz Deutsch­land nach Bad Hon­nef, und der Wett­be­werb beginnt. Das Gan­ze dau­ert ein Wochen­en­de (07.03.–09.03.), die Anfahrt und die Unter­kunft wer­den von der DPG (Deut­sche Phy­si­ka­li­sche Gesell­schaft) finan­ziert. Für den intel­lek­tu­el­len Wett­kampf ist gutes Essen beson­ders wich­tig – und auch das wird kos­ten­frei zur Ver­fü­gung gestellt. 

Wir waren zu zweit in einem Team und haben jeweils ein­mal prä­sen­tiert und ein­mal dis­ku­tiert. Am Ende des Tages wur­den die Fina­lis­ten bekannt gege­ben – also die drei Teams, die um den Titel des deut­schen Phy­sik­meis­ters kämp­fen wer­den. Nach der Bekannt­ga­be tref­fen sich alle Teil­neh­mer (außer den Fina­lis­ten, da sie sich auf das Fina­le vor­be­rei­ten müs­sen) zum gemein­sa­men Bow­ling. Und am nächs­ten Tag wer­den die Gewin­ner nach dem Fina­le bestimmt. Die zwölf bes­ten Teil­neh­mer qua­li­fi­zie­ren sich zudem für die inter­na­tio­na­len Wett­be­wer­be  IYPT oder AYPT.

Evan B. 10c