Zwei Schüler der Jahrgangsstufe Q1 berichten im folgenden über Verteilaktionen von Jugendzeitschriften einer rechtsradikalen Partei.
Schulen in Aufruhe: „Passend“ zum Beginn des neuen Schuljahrs verteilen Aktivisten der Partei „DIE RECHTE“ die erste Auflage ihrer Jugendzeitung „Heute Jung“. Wie in verschiedenen Magazinen berichtet wird, wurden Exemplare der ersten Auflage an die Schülervertretungen verschiedener weiterführenden Schulen Dortmunds verteilt.
Nach diesem Ereignis stellten sich zusätzlich Aktivisten vor verschiedenen Schulen, unter anderem unserer, und verteilten das Magazin an vorbeilaufende Schüler. Dabei kam es unter anderem zu Wortgefechten von Lehrkräften gegenüber den Rechten wie zum Beispiel am Bertholt-Brecht-Gymnasium, oder auch bei uns wo gegen Ende der Verteilaktion sogar die Polizei eintreffen musste.
Diese Propaganda-Aktion sollte die Schüler dazu bewegen die Meinung der Partei „DIE RECHTE“ zu teilen.
Dies versuchte die Partei, indem sie in dem ersten Exemplar des Magazins „Heute Jung“ (eine Parallele zur HJ – „Heute Jung“ kann hier ziehen, wer will) Themen behandeln, wie die negative Veränderung Dortmunds oder auch sozusagen unpolitische Themen wie Drogenkonsum. Scheinbar deshalb, weil das Magazin auf manche Themen nur aufmerksam macht, wie auf die Schattenseiten des Drogenkonsums, um eine Zustimmung mit politisch nicht relevanten Themen von den Schülern zu erhalten. Außerdem benutzen sie in ihrem Bericht den Drogenkonsum als Vergleich mit der misslichen Lage Dortmunds. Sie berichten dabei davon, dass die Drogen nur von den Problemen der heutigen Gesellschaft ablenken sollen und stellen zusätzlich die Frage, ob wir so enden wollen. Mit den Problemen der heutigen Gesellschaft sind die politischen Probleme ihrerseits gemeint. Somit machen sie rechte Propaganda durch einen unscheinbaren Bericht. Zusätzlich versuchen sie damit ein ihrer Meinung nach zukünftig „gesundes“ Dortmund zu bewirken.
In dem Magazin ist häufig das Wort „wir“ zu finden, damit wird dem Leser unterschwellig das Gefühl gegeben, dass er schon Teil ihrer Gruppe von Rechten ist. Zur Sprache ist auch noch zu sagen, dass abgesehen von dem Wort „wir“ man auch direkt mit „du“ angesprochen wird, um auszudrücken, wie wichtig jeder einzelne ist, da nachdem das „du“ verwendet wird, immer folgt, dass man selbst aktiv werden und sich nicht nur zuhause still über die politische Situation in Deutschland beschweren soll.
Beim Lesen der Zeitung fällt zusätzlich auf, dass nie die eigentlichen Absichten des Magazins genannt werden, sondern dass zum Beispiel an manchen Stellen die rechte Meinung durch neutrale Begriffe ersetzt wird wie „bestimmte Dinge“. Somit vermeiden sie, dass der Leser, nachdem er die rechten Aussagen direkt am Anfang liest, die Zeitung weglegt, da sie nicht seinen eigenen politischen Interessen entspricht. So bringen die Verfasser des Magazins einen dazu die Zeitung erst zu Ende zu lesen und einen wohlmöglich noch von seiner Meinung zu überzeugen.
Auf einer Seite der Zeitung ist außerdem ein Interview zu finden mit einer Aktivistin die seit 2 Jahren in der rechten Szene aktiv mitmacht. Hierbei wurde besonders beachtet, dass der Interviewpartner eine Frau ist, da man sich normalerweise, wenn man an einen rechten Aktivisten denkt, Typen mit Glatze, Lederstiefel und Baseballschläger vorstellt. Die Partei „DIE RECHTEN“ will damit ausdrücken, dass jeder ein Aktivist werden kann, egal welchen Geschlechts.
Im Endeffekt war die Erstausgabe der Zeitung ein „netter Versuch“ der Rechten uns auf ihre Seite zu ziehen, da man sogar beim Recherchieren nach der Zeitung auf weitere rechte Magazine trifft wie zum Beispiel auch die vom Titel zunächst unschuldig klingende online Zeitung „DortmundEcho“, aber sobald man die eigentlich recht simplen Methoden des Magazins durchschaut, erkennt man doch den rechten Hintergrund der Zeitung.