Reinoldus- und Schiller-Gymnasium

Nicht jede Gewalt ist Mobbing, aber Mobbing ist immer Gewalt!

Katharina Mobbing
Katharina Mobbing

Schu­le – eigent­lich ein Ort, an dem man sich wohl­füh­len und was ler­nen soll­te. Doch das gilt nicht für alle Schü­ler. Eini­ge Schü­le­rin­nen und Schü­ler bekom­men allein bei dem Gedan­ken an die Schu­le jedoch ein flau­es Gefühl im Magen. Schlech­te Noten sind nicht immer der Grund dafür, son­dern Schü­ler wer­den teil­wei­se von den eige­nen Mit­schü­lern gede­mü­tigt. Ande­re schau­en eher weg, als zu hel­fen und die betrof­fe­nen Schü­ler ste­hen allei­ne da. Sie trau­en sich oft­mals nicht dar­über zu reden.

Doch was ist, wenn man das Opfer ist? —  Rat­lo­sig­keit bis hin zu Depres­sio­nen sind die Fol­gen. Was kann man selbst tun und was kön­nen Leh­rer, Eltern und Bezugs­per­so­nen tun, damit die­ses unter­schätz­te Phä­no­men der Schu­len kei­ne Chan­ce mehr hat?

Vie­le wis­sen es nicht, doch Mob­bing ist eine Form offe­ner Gewalt. Man unter­schei­det jedoch zwi­schen direk­tem und indi­rek­tem Mob­bing. Wäh­rend beim direk­ten Mob­bing gehän­selt, geprü­gelt und sogar gedroht wird, wird beim indi­rek­ten Mob­bing aus­ge­grenzt, igno­riert und gede­mü­tigt. Wich­tig ist, dass den Betrof­fe­nen früh­zei­tig gehol­fen wird, denn sich sel­ber weh­ren kön­nen die Opfer nicht. Das Opfer rutscht nach der Zeit immer tie­fer in ein schwar­zes Loch, und ver­liert somit immer mehr an Selbst­ver­trau­en. Das erschre­cken­de ist, dass man ihnen es nicht sofort ansieht, somit ist es als Bezugs­per­son wich­tig, eine Bezie­hung des Ver­trau­ens auf­zu­bau­en und bei unty­pi­schen Ver­hal­tens­wei­sen direkt ein­zu­grei­fen. „Mob­bing wird grund­sätz­lich unter­schätzt. Die per­sön­li­che Ver­let­zung ist für die meis­ten Kin­der und Jugend­li­chen nur sehr schwer zu ver­ar­bei­ten.“, laut der Schul­lei­tung Frau Hügging.

Die Schu­le ist ein idea­ler Ort für Mob­bing, vor allem in den Pau­sen ist die Gefahr groß mit direk­tem Mob­bing in Kon­takt zu kom­men erklärt Frau Hüg­ging , da eine Auf­sichts­per­son lei­der nicht immer in der Nähe ist. Doch wie­so sind die Täter eigent­lich Täter? Oft­mals haben Täter oder auch Täte­rin­nen selbst Min­der­wer­tig­keits­stö­run­gen und wol­len sich somit bewei­sen, „in den meis­ten Mob­bing­fäl­len geht es um Macht. Und sogar um sadis­ti­sche Befrie­di­gung.“, fügt Frau Hüg­ging hin­zu. Sie waren viel­leicht selbst mal Opfer und wol­len nun eine Form von Rache aus­üben. Die Grün­de dafür sind sehr indi­vi­du­ell, doch eins ist klar; vie­le Täter sind sich meist gar nicht bewusst was sie den Opfern damit antun. Denn selbst kurz­zei­ti­ges Mob­bing braucht eine lang­zei­ti­ge Verarbeitung.

Vie­le wür­den den­ken, dass die Täter even­tu­ell aus einem schlech­ten Eltern­haus kom­men. Doch das ist nicht immer der Fall. „Ein sol­ches Ver­hal­ten hängt von dem Men­schen selbst ab.“  Jeder Mensch hat einen bösen Trieb. Auf­fäl­lig ist, dass Mob­bing in der Schu­le meist in den Jahr­gän­gen 7 und 8 auf­tritt. Das hängt damit zusam­men, dass Jugend­li­che sich in der Ent­wick­lungs­pha­se befin­den, erläu­tert die Schul­lei­tung Frau Hüg­ging. Das bedeu­tet, dass Kin­der und Jugend­li­che ihre Gren­zen aus­tes­ten wol­len und pro­bie­ren wie weit sie bei einem Mit­schü­ler gehen kön­nen. Für Betrof­fe­ne ist es wich­tig, ver­schie­de­ne Stu­fen zu durch­lau­fen, ein Gespräch mit einem Sozi­al­päd­ago­gen oder einer Sozi­al­päd­ago­gin wäre ein guter ers­ter Schritt, denn die Sozi­al­ar­bei­ter wer­den häu­fig mit sol­chen Situa­tio­nen kon­fron­tiert und wis­sen behut­sam mit sol­chen Fäl­len umzu­ge­hen. „Es ist schließ­lich ihr Job.“, fügt Frau Hüg­ging hin­zu. Also traut euch über eure Pro­ble­me zu reden, bevor sie eurer Per­sön­lich­keit dau­er­haft schaden.

Katha­ri­na und Joli­na, Q1