Schule – eigentlich ein Ort, an dem man sich wohlfühlen und was lernen sollte. Doch das gilt nicht für alle Schüler. Einige Schülerinnen und Schüler bekommen allein bei dem Gedanken an die Schule jedoch ein flaues Gefühl im Magen. Schlechte Noten sind nicht immer der Grund dafür, sondern Schüler werden teilweise von den eigenen Mitschülern gedemütigt. Andere schauen eher weg, als zu helfen und die betroffenen Schüler stehen alleine da. Sie trauen sich oftmals nicht darüber zu reden.
Doch was ist, wenn man das Opfer ist? — Ratlosigkeit bis hin zu Depressionen sind die Folgen. Was kann man selbst tun und was können Lehrer, Eltern und Bezugspersonen tun, damit dieses unterschätzte Phänomen der Schulen keine Chance mehr hat?
Viele wissen es nicht, doch Mobbing ist eine Form offener Gewalt. Man unterscheidet jedoch zwischen direktem und indirektem Mobbing. Während beim direkten Mobbing gehänselt, geprügelt und sogar gedroht wird, wird beim indirekten Mobbing ausgegrenzt, ignoriert und gedemütigt. Wichtig ist, dass den Betroffenen frühzeitig geholfen wird, denn sich selber wehren können die Opfer nicht. Das Opfer rutscht nach der Zeit immer tiefer in ein schwarzes Loch, und verliert somit immer mehr an Selbstvertrauen. Das erschreckende ist, dass man ihnen es nicht sofort ansieht, somit ist es als Bezugsperson wichtig, eine Beziehung des Vertrauens aufzubauen und bei untypischen Verhaltensweisen direkt einzugreifen. „Mobbing wird grundsätzlich unterschätzt. Die persönliche Verletzung ist für die meisten Kinder und Jugendlichen nur sehr schwer zu verarbeiten.“, laut der Schulleitung Frau Hügging.
Die Schule ist ein idealer Ort für Mobbing, vor allem in den Pausen ist die Gefahr groß mit direktem Mobbing in Kontakt zu kommen erklärt Frau Hügging , da eine Aufsichtsperson leider nicht immer in der Nähe ist. Doch wieso sind die Täter eigentlich Täter? Oftmals haben Täter oder auch Täterinnen selbst Minderwertigkeitsstörungen und wollen sich somit beweisen, „in den meisten Mobbingfällen geht es um Macht. Und sogar um sadistische Befriedigung.“, fügt Frau Hügging hinzu. Sie waren vielleicht selbst mal Opfer und wollen nun eine Form von Rache ausüben. Die Gründe dafür sind sehr individuell, doch eins ist klar; viele Täter sind sich meist gar nicht bewusst was sie den Opfern damit antun. Denn selbst kurzzeitiges Mobbing braucht eine langzeitige Verarbeitung.
Viele würden denken, dass die Täter eventuell aus einem schlechten Elternhaus kommen. Doch das ist nicht immer der Fall. „Ein solches Verhalten hängt von dem Menschen selbst ab.“ Jeder Mensch hat einen bösen Trieb. Auffällig ist, dass Mobbing in der Schule meist in den Jahrgängen 7 und 8 auftritt. Das hängt damit zusammen, dass Jugendliche sich in der Entwicklungsphase befinden, erläutert die Schulleitung Frau Hügging. Das bedeutet, dass Kinder und Jugendliche ihre Grenzen austesten wollen und probieren wie weit sie bei einem Mitschüler gehen können. Für Betroffene ist es wichtig, verschiedene Stufen zu durchlaufen, ein Gespräch mit einem Sozialpädagogen oder einer Sozialpädagogin wäre ein guter erster Schritt, denn die Sozialarbeiter werden häufig mit solchen Situationen konfrontiert und wissen behutsam mit solchen Fällen umzugehen. „Es ist schließlich ihr Job.“, fügt Frau Hügging hinzu. Also traut euch über eure Probleme zu reden, bevor sie eurer Persönlichkeit dauerhaft schaden.
Katharina und Jolina, Q1