Reinoldus- und Schiller-Gymnasium

Zeugnisausgabe der Q2-Abiturjahrgang 2019

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Nach 12 Jah­ren ist es end­lich geschafft. Die Freu­de auf die Ein­schu­lung, die ers­ten Bekannt­schaf­ten knüp­fen, ers­te eige­ne Zie­le haben oder ers­te Stol­per­stei­ne allei­ne besei­ti­gen, der Schul­wech­sel 2011 auf das Rein­ol­dus- und Schil­ler-Gym­na­si­um und zum Schluss das Errei­chen der all­ge­mei­nen Hoch­schul­rei­fe – vie­le Ereig­nis­se, die unse­re Schü­le­rIn­nen der Q2 nun hin­ter sich haben. Nach vie­len Klau­su­ren und vie­lem Ler­nen kön­nen sie sich nun zu den Abitu­ri­en­tIn­nen 2019 zäh­len. Doch nun fängt das Leben erst rich­tig an, egal ob man eine Aus­bil­dung anfängt, ein dua­les Stu­di­um oder ein nor­ma­les Stu­di­um beginnt, das Abitur war nicht die letz­te Hür­de im Leben. Vie­le zie­hen allei­ne in neue Städ­te ohne Freun­de oder Fami­lie, vie­le Wis­sen bis­lang noch nicht, wo der Weg hin­geht und machen des­halb erst ein sozia­le Jahr. Die Zeug­nis­aus­ga­be ist daher der ers­te offi­zi­el­le Teil, am 12.07 folgt der Abiball.

Zu Beginn der Zeug­nis­aus­ga­be kamen die Haupt­ak­teu­re die­ses Tages in die Aula der befreun­de­ten Wil­helm Busch Real­schu­le – unse­re sehr schick geklei­de­ten Abitu­ri­en­tIn­nen. Eini­gen Eltern war der Stolz förm­lich ins Gesicht geschrie­ben, die Ner­vo­si­tät der Schü­le­rIn­nen war auch nicht zu ver­ste­cken. Vor­ab wur­den fes­te Sitz­plät­ze fest­ge­legt, sie tra­fen sich in der Rei­he ihrer jewei­li­gen Leis­tungs­kur­se wieder.

Dar­auf­hin ver­zau­ber­te unse­re Big Band Freun­de, Fami­lie und die Abitu­ri­en­ten sel­ber. Sie brach­te in die eher ner­vö­se Stim­mung einen ent­spann­ten Klang. Un

ter den Musi­kern ver­steck­ten sich auch ein paar von unse­ren Abitu­ri­en­ten, die die Band vie­le lan­ge Jah­re beglei­tet haben. Als lei­ten­de Leh­re­rin war Frau Gun­ter­mann wie immer mit vol­lem Her­zen dabei. Sie unter­rich­te­te eini­ge Abitu­ri­en­tIn­nen der dama­li­gen 5b als ihre aller­ers­te eige­ne Klas­se und brach­te ihnen auch die ers­ten Instru­men­te als lei­den­schaft­li­che Musi­ke­rin bei. Sie kennt die Schü­ler also bereits acht Jah­re. Ihr fällt der Abschied also auch sehr schwer. Sie ehr­te beson­ders sechs Schü­le­rIn­nen, die ihr all die­se lan­gen Jah­re der Big Band treu geblie­ben sind.

Als ers­tes ließ es sich unse­re Schul­lei­tung, Frau Hüg­ging, nicht neh­men die ers­ten Rede­zu­hal­ten. Auch für sie ist die Q2 einer der ers­ten eige­nen Kur­se gewe­sen. Sie sprach vor allem über die Men­schen, die für unse­re Abitu­ri­en­tIn­nen im Hin­ter­grund sehr viel gemacht haben – ihre Eltern. Egal ob es das Schul­brot war, was das Kind ver­ges­sen hat­te und gebracht wer­den muss­te, oder die Voka­beln, die die Eltern abfrag­ten, sie haben immer ihr Bes­tes gege­ben, um ihren Kin­dern den rich­ti­gen Weg zu wei­sen. Es ist also selbst­ver­ständ­lich auch den Eltern einen rie­sen Dank aus­zu­spre­chen. Sie waren zwölf Jah­re dafür zustän­dig, dass das Kind pünkt­lich auf­ge­stan­den ist, die Haus­auf­ga­ben nicht ver­gaß oder die Schwimm­ta­sche nicht zuhau­se lie­gen ließ. Es waren rüh­ren­de Wor­te, die sie für die Eltern gewählt hat­te. Eben­falls sprach sie dar­über, wie stolz sie dar­auf sei, dass mehr als 20 von ihnen ein „Sehr gut“ vor dem Kom­ma ihrer Abschluss­no­te ste­hen haben. Es gibt sogar eine Abschluss­no­te von 1,0, das bes­te Ergeb­nis, was man bei der all­ge­mei­nen Hoch­schul­rei­fe errei­chen kann. Sowas macht einen natür­lich beson­ders stolz.

Doch wer küm­mer­te sich eigent­lich die drei Jah­re der Ober­stu­fe um die Schü­le­rIn­nen? Frau Gie­vers und Frau Dr. Sie­ver­ding waren die Stu­fen­tu­to­ren der zu Beginn der Sekun­dar­stu­fe II 113 Schü­le­rI­in­nen. Sie spra­chen davon, dass es eine Art Adop­ti­on der Schü­ler war. Sie waren drei Jah­re lang dafür zustän­dig alle Fehl­stun­den zu unter­zeich­nen, alle Fehl­stun­den­zet­tel ein­zu­sam­meln, die Abitur­fä­cher mit den Schü­lern zu wäh­len und noch vie­les mehr. In so lan­ger Zeit kam natür­lich auch die ein oder ande­re lus­ti­gen Anek­do­te zustan­de. Auf der Stu­fen­fahrt wur­de ein Kühl­schrank aus Ber­lin mit­ge­nom­men, Schü­ler erschie­nen zum fal­schen Ter­mi­ne der Abitur­zeug­nis­se oder mel­de­ten sich ab, obwohl kei­ne Klau­sur ange­setzt war. „Siev” und „Giev” hat­ten eine sehr amü­san­te Rede vor­be­rei­tet. Doch auch sie sind sehr trau­rig dar­über ihren „Adop­tiv­kin­dern” tschüss zu sagen. Sie sind nun auf sich allei­ne gestellt. Doch auch ein rie­sen Dan­ke­schön ist den bei­den aus­zu­spre­chen, so über­reich­ten die Schü­ler­spre­che­rIn­nen ihren Tuto­ren jeweils einen gro­ßen Blumenstrauß.

Frau Reck­ten­wald hielt auch eine emo­tio­na­le Rede. Sie ist Mut­ter einer Schü­le­rin und im För­der­ver­ein akti­ves Mit­glied. Genau­so wie Frau Hüg­ging sprach sie über die Eltern. Sie kann genau­so wie alle ande­ren Eltern nach­voll­zie­hen, wie­viel man als Mut­ter für die Schu­le macht. Sie teil­te eige­nen Erfah­run­gen und Erfah­run­gen ande­rer den Zuschau­ern mit.

David Jäger war als Stu­fen­spre­cher der nächs­te Red­ner. Er und Mari­sol Reck­ten­wald ehr­ten vie­le Leh­rer, die den Abitur­jahr­gang Jah­re lang unter­stütz­ten. Zu den geehr­ten gehö­ren Frau Scheid­gen (als häu­fi­ge Foto­gra­fin der Stu­fe), Frau Gun­ter­mann, Frau Koplin und Frau Bor­chel für die Musik, Frau Dr.Sieverding und Frau Gie­vers, Frau Rych­ter und Frau Hüg­ging, Frau Reck­ten­wald für ihr Enga­ge­ment und Frau Koch für die Kon­to­füh­rung, zu guter Letzt Frau Sta­ar als Vor­stand der Eltern­schaft und des För­der­ver­eins sowie die Unter­stüt­zung bei der Abi­ball­pla­nung oder auch das tol­le Buf­fet bei der Zeug­nis­ver­ga­be. Ohne die­se Men­schen wäre vie­les nicht mög­lich gewesen.

Danach begann der Haupt­teil des Tages, die Abitu­ri­en­ten durf­ten ihre Zeug­nis­se, auf das sie Jah­re lang hin­ge­ar­bei­tet hat­ten, in die Hän­de neh­men. In ihren Leis­tungs­kur­sen wur­de sie in 4–5 Schü­ler­grup­pen auf­ge­ru­fen. Sie durf­ten vor­ab eige­ne Lie­der bei ihrem Auf­tritt wäh­len. Ein strah­len­des Gesicht folg­te dem nächs­ten. Dabei war die Ner­vo­si­tät auch klar zu erken­nen, genau­so wie der Gedan­ke bei den Damen „Bloß nicht umkni­cken”. Im Anschluss dar­auf wur­den die drei Bes­ten des Jahr­gangs geehrt. Dabei scherz­te Frau Gie­vers damit, dass es dar­an lie­gen wür­de, dass alle in ihrem Reli­gi­ons­un­ter­richt saßen.

Der Leh­rer­chor krön­te den Abschluss dann mit einem von ihm ein­ge­üb­ten Song. In jedem Gesicht sah man die vol­le Begeis­te­rung der Leh­rer ihren Abitu­ri­en­ten den Song vor­zu­sin­gen. Danach gab es ein Grup­pen­fo­to von allen und danach durf­te gefei­ert wer­den. Die Q1 stell­te das Buf­fet und den Sekt­emp­fang bereit. Alles in allem war es wie jedes Jahr eine sehr schö­ne Zeug­nis­aus­ga­be mit vie­len Emotionen.

Lara Gas­per, Q1